Die Fähigkeiten moderner KI-Modelle sind erstaunlich – und selbst für Expert:innen schwer nachzuvollziehen. Seit Chatbots und Bildgeneratoren so mächtig und für alle frei zugänglich sind, wachsen Zahl und Vielfalt ihrer Anwendungen in Arbeitsalltag und Privatleben. Doch gerade weil die Sprache der Chatbots natürlich und souverän wirkt, unterstellen wir ihnen oft komplexe Fähigkeiten, die wir bei Menschen mit vergleichbarer Sprachkompetenz erwarten würden. Auf der anderen Seite stehen viele KI-Kritiker, die vereinfachend betonen, dass die Funktionsweise von KI mit menschlichem Denken überhaupt nichts gemeinsam hat.

In diesem Vortrag gehen wir der umstrittenen Illusion der „denkenden“ Maschine differenziert auf den Grund und zeigen auch, welche Komponenten des menschlichen Denkens von der Maschine abgebildet werden, welche nur als gute Simulation erscheinen, und wie man dieser Kombination am besten begegnet.

Wo ist die Illusion der denkenden KI gefährlich – und wo lässt sie sich als konstruktive Selbsttäuschung sogar gezielt nutzen, um kreativer, effizienter und produktiver zu arbeiten? Wo darf man KI nicht unterschätzen, im Guten wie im Schlechten? Und warum empfinden wir Chatbots als so unglaublich freundlich?